Am 15. Juli 2022 besuchten wir, die Klasse 9a, im Rahmen des Geschichtsunterrichts die Ausstellung „Lauinger Schicksale“ in der Elisabethenstiftung. Empfangen wurden wir von Walter Manz, dem Stellvertretenden Geschäftsführer, der uns zunächst etwas über die Elisabethenstiftung erzählte. Hier werden aktuell ca. 400 Menschen mit vor allem psychischen Einschränkungen gepflegt und betreut. Herr Manz verwies insbesondere darauf, dass niemand vor einer Behinderung gefeit ist.
Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Thema NS-Euthanasie-Verbrechen. Mit diesem Thema hatten wir uns bereits im Vorfeld anhand eines Dokumentarfilms über Hadamar, eine der sechs Euthanasie-Tötungsanlagen, beschäftigt. Als Euthanasie (aus dem Griechischen: „schöner Tod“) bezeichnet man die Ermordung von ca. 250000 Psychiatriepatienten in der NS-Zeit.
Die eigentliche Ausstellung stammt von der Gedenkstätte Grafeneck und wurde durch Schicksale von Heimbewohnerinnen der Elisabethenstiftung ergänzt. Herr Manz verwies zunächst auf folgende Info-Tafeln: In der NS-Zeit galten Menschen mit Behinderung als wirtschaftliche Last; angeblich würde jeder von ihnen bis zum 60. Lebensjahr 50000 Reichsmark kosten. Daraus leiteten die Nazis das Recht ab, diese Menschen zu töten. Allein in Bayern fielen der sogenannten Aktion T 4 (das T steht für Tiergarten) zwischen 1940 und 1941 ca. 70.000 Menschen zum Opfer. 186 Bewohnerinnen wurden allein aus Lauingen weggebracht, 84 im Rahmen der Aktion T4 ermordet. 1941 wurde diese Aktion nach zunehmendem Protest aus der Bevölkerung und durch die Kirchen beendet. Aber die Morde hörten nicht auf.
Besonders beeindruckend war die Darstellung von Einzelschicksalen wie Anna Messer, die 1944 ums Leben kam. Anna Graf und Anna Spengler waren zwei von lediglich acht Frauen, von denen man weiß, dass sie den Terror der Nazis überlebt haben. Bei vielen anderen ist das Schicksal unbekannt.
Zum Abschluss besichtigten wir noch das Mahnmal im Hof der Einrichtung, das an die Opfer der Elisabethenstiftung erinnert. Es verweist unter anderem darauf, dass „so etwas nie wieder geschehen“ darf. Daher ist es wichtig, sich in der Schule mit der NS-Zeit und den stattgefundenen Gräueln zu beschäftigen.
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